"Mit Gott über Mauern springen & Einen Freund zur Seite haben", Kindertage auf der Feuerkuppe bei Sondershausen

Diese beiden Themen bestimmten die Kinderfreizeit vom 17.08.- 19.08.2018 des Kirchenbezirks Erfurt. „Das wird bestimmt wieder ganz toll!“ Diese Aussage bei der Ankunft eines Kindes war Freude und Ansporn zugleich.

Nachdem am Freitagnachmittag alle ihre Bungalows bezogen hatten, ging es auch schon zum ersten Programmpunkt, dem Abendessen. Nachdem sich alle gestärkt hatten, wurde die diesjährige Kinderfreizeit offiziell eröffnet. Zum Motto „ Mit Gott über Mauern springen“ wurden einige Ideen und Gedanken der Betreuer erläutert und es bestand die Möglichkeit Sorgen und Ängste, welche auch die Kinder haben, auf kleine Kärtchen zu schreiben. Diese Karten sollten am Samstag noch eine „aufsteigende“  Rolle spielen.

Als es dann langsam dunkler wurde, bekamen die Kinder Knicklichter als Erkennungsmerkmale und Leuchthilfen. Begleitet von Gesang und Gitarrenmusik begann die Nachtwanderung. Der Weg führte uns über das Herbergsgelände und durch den angrenzenden Wald. Zurück an unseren Bungalows waren wir ganz schön müde und das Einschlafen viel gar nicht mehr schwer.

Nachdem wir am Samstagmorgen den Tag mit einem Gebet begonnen hatten, übte unsere Kinderchordirigentin mit uns das Kindertagslied „Mit Gott springe ich über Mauern“ ein. Aus dem Lied konnten wir den nötigen Schwung für den Tag und die geplante Wanderung nehmen. Wörtlich durch „Wald und Feld“ verlief der Weg bis zur Windmühle „Erna“ nach Immenrode. Während einer Pause sollten die Kinder Dinge, die sie noch schaffen wollen, auf einen Zettel schreiben. Genau wie die Kärtchen vom Freitagabend sollten auch diese Zettel später noch ihren Auftritt bekommen.

An der Windmühle wartete schon das typische Kinderessen auf uns: Nudeln mit Tomatensoße. Als wir gegessen hatten, erklärten uns die „Müller“ die Funktion und den Aufbau der alten Mühle. Es ist schon interessant, aber auch merkwürdig, wenn man sich vorstellt, dass auf einem ganz engen Raum 5 Personen gewohnt und gearbeitet haben. Wir waren dann schon froh, dass wir nicht in solch beengten Verhältnissen leben müssen. Um zu zeigen, dass die Mühle auch wieder funktionstüchtig ist, war unsere Muskelkraft gefordert. Bedingt durch die Windstille durften bzw. mussten wir die Flügel der Windmühle anschieben. Wenn man da nicht rechtzeitig wieder losgelassen hat, ging es sprichwörtlich in die Luft.
 

Am Feldrand neben der Mühle wurde eine Mauer aus Pappkartons aufgebaut, an der unsere Zettel mit den Dingen, die wir noch schaffen wollen, angebracht waren. Was noch manchmal wie eine Mauer vor uns steht, konnten wir dann nicht nur überspringen, sondern ganz und gar gemeinsam einreißen. Im Anschluss kamen auch die kleinen Kärtchen mit unseren Sorgen zum Einsatz. Angebunden an einen mit Helium gefüllten Luftballon, schickten wir das, was Sorge und Ängste bereitet, in den Himmel. Zufrieden und mit einem leckeren Eis in der Hand sahen wir zu, wie die Ballons in den Himmel aufstiegen. Dann begaben wir uns auf den Rückweg. Trotz des langen Weges hatten einige noch genügend Power, um an einem Kletterturm den Versuch zu starten, den Gipfel zu erreichen. In einigen Fällen gelang dieses auch.

Dieser schöne Tag klang mit einer kurzen Andacht und einem gemeinsamen Gebet, indem jeder die Möglichkeit hatte, seinen Dank und seine Wünsche zu sagen, aus.


Sonntagmorgen nach dem Frühstück ging es, wie sollte es anders sein, zum Gottesdienst. Unser Bischof Wittich hatte die Kinder der Bezirke Gotha und Erfurt zu einem Kindergottesdienst nach Gotha eingeladen. Er diente uns mit dem Wort aus Tobias 10, 7.
Der Bischof sprach in seinem Dienen von Dingen, die uns auf einer Reise begleiten können. Zur Veranschaulichung packte er auf dem Altar seine eigene Tasche aus und zeigte so den Kindern und allen Anwesenden, was ihn auf all seinen Reisen zu den verschiedenen Gottesdienstorten „begleitet“. Natürlich begleiten uns nicht nur diese natürlichen Dinge auf unseren Wegen. Der Bischoff zeigte auf, dass wir uns sicher fühlen können, weil Gott uns einen Engel als täglichen Begleiter zur Seite stellt. Gleichzeitig ermunterte er dazu, dass auch wir ein Engel sein können für jemanden,  der Hilfe nötig hat.

Nach einem Mittagessen, das auf dem Kirchengrundstück vorbereitet war, ging die Kinderfreizeit 2018 leider schon zu Ende.

„Das war wieder ganz toll“ war die überwiegend zu hörende Meinung. Es hat sich also wieder einmal gelohnt, dabei gewesen zu sein.