Zusammenführung nach 60 Jahren Trennung

Nach fast 60 Jahren wurden die Geschwister der Gemeinde Sonneberg, Gebietskirche Sachsen/Thüringen, wieder in die bayrische Gemeinde Neustadt bei Coburg eingegliedert, zu der sie bis zur Schließung der deutsch-deutschen Grenze kurz nach dem 2. Weltkrieg gehörten.

Am 17. November 2005 hielt Apostel Dieter Prause, Gebietskirche Süddeutschland, in der Gemeinde Neustadt bei Coburg (Bayern) einen denkwürdigen Gottesdienst. Nach fast 60 Jahren wurden die Geschwister der Gemeinde Sonneberg, Gebietskirche Sachsen/Thüringen, wieder in die bayrische Gemeinde eingegliedert, zu der sie bis zur Schließung der deutsch-deutschen Grenze kurz nach dem 2. Weltkrieg gehörten. Nach der Grenzziehung hatten sich die Sonneberger zunächst zu Stubengottesdiensten in der Wohnung ihres Priesters versammelt. Nachdem man passende Räumlichkeiten angemietet hatte, kam es 1950 zur Gründung einer eigenständigen Gemeinde.

Im Oktober 1961 wurde die Stadt Sonneberg in die so genannte "5 km-Sperrzone" eingegliedert. Dies war ein erheblicher Rückschlag für die Gemeinde, die sich bis dahin gut entwickelt hatte. Ab 1. Januar 1962 durfte kein Bezirksamt mehr einreisen. Immer wieder stellte der damalige Bezirksälteste Karl Leutholf einen Antrag, die Gemeinde in Sonneberg besuchen zu dürfen. Vergeblich. Erst nachdem er sich an die Regierung in Berlin gewandt hatte, gestattete man ihm ab März 1964 die Einreise.

1974 konnte nach 14 Jahren wieder ein Apostel der Gemeinde Sonneberg dienen. Bis zum Jahr 1981 war sie auf 47 Mitglieder angewachsen.

Nach der Grenzöffnung im Jahre 1989 war die Freude über die nun wieder möglichen Begegnungen zwischen den Geschwistern aus Sonneberg und Neustadt bei Coburg groß. Auf Grund der Gliederzahl der Gemeinde Sonneberg reifte in der letzten Zeit bei der Kirchenleitung der Entschluss, die in Sonneberg wohnenden Geschwister wieder in die Gemeinde Neustadt bei Coburg einzugliedern.

In dem von Apostel Dieter Prause am 17. November gehaltenen Gottesdienst in Neustadt waren auch der für den Thüringer Arbeitsbereich zuständige Apostel Wosnitzka sowie die Bischöfe und Bezirksämter der Bezirke Bamberg und Meiningen zugegen. Mit herzlichen Worten hieß Apostel Prause die Geschwister willkommen. Apostel Wosnitzka dankte dem Vorsteher der Gemeinde Sonneberg für die geleistete Arbeit. Aufopferungsvoll habe er 16 Jahre als einziger Amtsbruder der Gemeinde für die Sonneberger Geschwistern gewirkt.

In den Gesprächen nach dem Gottesdienst wurde deutlich, dass man mit Freuden daran gehen werde, die vorhandenen Kontakte zwischen den Geschwistern von Sonneberg und Neustadt über die Grenze hinweg auszubauen und zu pflegen.

R.S./K.G.

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