Tag der Architektur

Zum Tag der Architektur in Schmiedefeld hat auch die Neuapostolische Kirche ihre Pforten geöffnet, um dort dem Betrachter zu zeigen, wie „Architektur verwandelt“.

Verwandelt wurde hier ein Objekt, bei dem trotzdem viele Elemente der alten Konstruktion erhalten geblieben ist . Damit konnte beispielsweise kostengünstig, so der Architekt Jan Weyh - der auch an diesen beiden Tagen durch die Räumlichkeiten führte - der Gemeindesaal erhalten bleiben und somit wieder verwendet werden. Das an das über einhundert Jahre alte Gemeindezentrum angeschlossenen Wohngebäude wurde von dessen früheren Nutzung befreit und durch Nebenräume für die Gläubigen und Nutzer des Gemeindezentrum ergänzt.

Schon beim Betreten des Gotteshauses fällt dem Betrachter auf, dass der Eingangsbereich nicht parallel gestaltet ist, sondern lichtstrahlförmig zum Altar hin führt. Den Altarraum hat der Architekt bewusst vorgezogen, um so den Blick sofort auf das dahinter hängende Kreuz und dem davor
stehenden Altar zu focussieren. Der Altar und das Taufbecken wurde im gleichen Baustoff (marmoriert) gehalten. Die daneben stehende Orgel zieht ebenfalls den Blick auf sich und überzieht den Raum des Gemeindesaales mit seinem Klang. Das alte Holzthermometer, dass schon in frühen Zeiten im Gemeindesaal die Temperaturen anzeigte, wurde erhalten und zieht die Blicke beim Hinausgehen auf sich. Mit dem modern gestaltenen Gemeindesaal, das eingebundene alte Accessoires fühlen sich die Gemeindeglieder keinem Neuanfang ausgesetzt, sondern sie fühlen Heimkehr. Denn bei den Planungen und auch den Bauausführungen wurden alle Geschwister (Gemeindeglieder) einbezogen. Die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche hatten sich über die Jahre auf eigenständige Gemeinden, wie Stützerbach, Frauenwald, Sankt Kilian... verteilt. Durch den Umbau (Neubau) der
Neuapostolischen Kirche in Schmiedefeld wurde diese wieder zur Heimstatt aller.

Die Nebenräume, geschaffen beim Umbau des ehemaligen Wohnhauses, sind medientechnisch auf dem neusten Stand. Linker Hand beim Betreten der Neuapostolischen Kirche befindet sich die Sakristei, der Vorbereitungsraum für den Prediger auf den Gottesdienst. Das Oberlicht in der
Decke ermöglicht dem Prediger noch einen direkten Blick nach oben, bevor er den Gottesdienst mit den Geschwistern feiert, erklärte Jan Weyh - der selbst auch in seiner Gemeinde predigt - mit einem Augenzwinkern. Weyh baut gerne Kirchen und lässt so seine Erfahrung als Mitglied der
Neuapostolischen Kirche in die Architektur einfließen. Der Raum gegenüber der Sakristei ist multifunktionell. Er dient als Unterrichtsraum für die Kinder und Jugendlichen, aber auch für die Senioren für gemütliche Nachmittage. Die Trennwände lassen sich schnell ausfahren und können aufgrund ihrer Beschaffenheit (Whiteboard) auch zu Tafeln umfunktioniert werden. Daneben hat auch die moderne Technik dort Einzug gehalten.

Beim Bau des Gotteshauses hat das Architekturbüro Sigma Plan Weimar, der Architekt Weyh und auch die Gemeinde der Neuapostolischen Kirche darauf geachtet, dass möglichst altes - wie der Fachwerkbau des Gemeindesaales erhalten blieb und regionale Baustoffe verwendet wurden. Damit hat sich die Neuapostolische Kirche in Schmiedefeld eine kleine Perle geschaffen, auf die sie sichtlich stolz sein kann.

Hier sind Bilder von den Umbauarbeiten zu sehen.