Ein freundschaftlicher Gottesdienst in Ilmenau

Am Sonntagmorgen begann der ereignisreiche Tag mit einem gemeinsamen Frühstück. Die Kinder genossen das gemütliche Beisammensein und tankten Energie für den bevorstehenden Abschlussgottesdienst. Nachdem sich alle gestärkt hatten, ging es daran, die Betten abzuziehen und die Koffer zu packen, um für die Weiterreise bereit zu sein.

Gegen 9 Uhr brachen wir schließlich auf und machten uns auf den Weg zur Gemeinde Ilmenau, wo ein außergewöhnlicher Gottesdienst auf uns wartete. Dieser Gottesdienst sollte von den Kindern mitgestaltet werden und versprach daher besonders spannend zu werden. Die jungen Teilnehmer der Gemeinde Ilmenau hatten die Aufgabe, einen kindgerechten Altarschmuck aus Lego zu gestalten, der das biblische Thema "Wohnungen" widerspiegelte. Die bunte Kreation zeugte von Kreativität und bot eine anschauliche Veranschaulichung für die Botschaft des Tages.

Bevor der Gottesdienst begann, hatten die Kinder eine berührende Aufgabe zu erfüllen. Jedes Kind brachte eine weiße Rose mit und legte sie in die Vasen am Altar. Bezirksvorsteher Mike Dietel aus dem Bezirk Zwickau erklärte den symbolischen Charakter dieser Geste. Jede Rose war für eine bestimmte Gruppe von Menschen gewidmet: den Kriegsopfern in der Ukraine, den russischen Soldaten, die ihr Leben im Krieg verloren haben, den Eltern in der Ewigkeit und auch den Kindern. Diese symbolträchtige Aktion sollte die Verbundenheit und das Mitgefühl der Gemeinschaft zum Ausdruck bringen und zeugte von einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen und Nöte.

Ein weiterer bedeutender Aspekt des Gottesdienstes war die Würdigung von Freundschaft und Verlässlichkeit. Die Kinder trugen ihre T-Shirts, auf denen zu lesen war, dass wahre Freunde immer füreinander da sind und Freunde sich sogar in der Nacht um Hilfe bitten könnten - genau wie Jesus, unser treuer Freund. Diese visuelle Darstellung unterstrich die Bedeutung von echten Freundschaften und stärkte das Gemeinschaftsgefühl.

Ein bewegendes Gebet wurde für einen 11-jährigen Jungen gesprochen, der schwer an Krebs erkrankt war und eigentlich an der religiösen und konfirmatorischen Freizeit teilnehmen wollte. Die Gemeinde versammelte sich, um ihm Kraft und Hoffnung zu senden und für seine Genesung zu beten. Es war ein ergreifender Moment, in dem die Verbundenheit und Solidarität der Gemeinde deutlich spürbar wurde.

Der Vorsteher der Gemeinde erzählte eine anschauliche Geschichte, um die Botschaft des Gottesdienstes zu verdeutlichen. Er berichtete von einem Autofahrer, der stolz in seinem schnellen, auffälligen roten Ferrari unterwegs war, aber bei jeder Ampel wieder von anderen Fahrzeugen eingeholt wurde. Diese Anekdote sollte verdeutlichen, dass der schnellste und lauteste Weg nicht immer der richtige ist. Oft sind es die leisen und unscheinbaren Dinge, die von großer Bedeutung sind. Gott spricht leise zu uns und lenkt uns auf den richtigen Pfad.

Der Gottesdienst wurde von den Kindern und dem Chor mitgestaltet. Mit ihren Liedern und der begleitenden Musik eines Cellos und anderer Instrumente wurde eine besondere Atmosphäre geschaffen. Die harmonischen Klänge füllten den Raum und trugen zur feierlichen Stimmung bei.

Nach dem bewegenden Gottesdienst versammelten wir uns zum gemeinsamen Mittagessen, bei dem wir uns stärken konnten und die erlebten Eindrücke Revue passieren ließen.

Im Anschluss daran war es an der Zeit, dem Organisator Karsten und seinem gesamten Team von Herzen für ihre großartige Arbeit zu danken. Ihre harte Arbeit und ihr Engagement hatten zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Teilnehmer beigetragen.

Zum Abschluss wurde eine Diashow mit einem Beamer präsentiert, die uns an die unvergesslichen Momente der Kinder- und Religionsfreizeit erinnerte. Die Bilder fingen die besonderen Augenblicke ein und zauberten ein Lächeln auf die Gesichter der Anwesenden. Es war eine schöne Möglichkeit, die gemeinsame Zeit noch einmal Revue passieren zu lassen und die vielen wertvollen Erinnerungen festzuhalten.

Der Abschied fiel allen Teilnehmern schwer, da die gemeinsame Zeit voller Freude und Gemeinschaft geprägt war. Doch es gab auch einen Lichtblick in der Dunkelheit des Abschieds, als Hansi versprach, dass im nächsten Jahr eine weitere Kinder- und Religionsfreizeit im Bezirk Zwickau stattfinden wird. Die Vorfreude auf das nächste Jahr und die Aussicht auf ein Wiedersehen verliehen dem Abschied eine hoffnungsvolle Note.

Insgesamt war der Gottesdienst in der Kirche Ilmenau ein bewegender und erinnerungswürdiger Höhepunkt der Kinder- und Religionsfreizeit. Die vielfältigen Beiträge der Kinder, die berührenden Gebete, die inspirierenden Geschichten und die musikalischen Darbietungen schufen eine einzigartige Atmosphäre der Gemeinschaft und des Glaubens. Es war ein Tag voller spiritueller Erfahrungen, gelebter Solidarität und bedeutungsvoller Momente, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.