„Orgel - Plus“ in Meiningen

Ein etwas anderes Orgelkonzert fand am 30. September in Meiningen statt. Hier war der Titel „Orgel – Plus“ Programm. Es wurden einige der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Orgeln im gottesdienstlichen oder konzertanten Kontext vorgestellt. Das Programm diente auch dazu, einmal bekannte Hörgewohnheiten zu verlassen und sich Neuem zu öffnen.

Nach fulminantem Auftakt mit Bach´s Präludium und Fuge G-Dur BWV 541 folgte als erstes Plus Orgel und Calkant (= Bälgetreter). Mit ihrem Portativ demonstrierten zwei junge Brüder, wie in der Vergangenheit die Luft in der großen wie auch kleinen Orgel erzeugt werden musste.

Ein weiteres Plus bildeten die Beiträge Orgel und Kanun. Hier handelt es sich um ein orientalisches Instrument, welches von einem syrischen Musiker in virtuoser Art gespielt wurde.

Unter - Orgel Plus Spielfreude – verbarg sich der Beitrag des jüngsten Organisten. Er ließ in hervorragender Weise Bach´s Präludium C -Dur BWV 553 erklingen.

Musiker aus der Gemeinde Ilmenau erfreuten die Konzertbesucher mit zwei meisterlich vorgetragenen Stücken für Cello und Orgel.

Neben dem kraftvollen Klang im Beitrag Orgel und Bläser, überwiegend von Musikern aus der Gemeinde Schleusingen erzeugt, konnte man im Programmteil Orgel und Sologesang aus der Gemeinde Bad Salzungen sehr zarte und innige Töne mit dem Lied „A clare benediction“ hören.

In fantastischer Art erklang Toccata d – moll und Fuge D - Dur von Max Reger unter dem Motto „genialer Workaholic“. Von 1911 an leitete Reger die Meininger Hofkapelle. Nicht zuletzt deshalb betreut die Musikabteilung der Meininger Museen seit vielen Jahren das Reger Archiv. Deshalb durfte die Musik Regers im Programm nicht fehlen.

Im Vortrag „Lets enjoy god together“ konnte man gut vernehmen, dass Orgel und Klavier keine Konkurrenten sind, sondern sich wunderbar ergänzen.

Mit viel Spannung wurden die Beiträge Orgel und Schlagzeug der Musiker aus Filderstadt erwartet. Es gelang den Musikern gut, bekannte Lieder aus der Chormappe und dem Gesangbuch in einem neuen Gewand zu interpretieren. Das Klangspektrum reichte dabei von sanften Klängen der Becken bis zu machtvollen Schlägen der Bassdrumm. In den Proben und auch danach zeigte sich, hier ist noch viel Potenzial, wenn man bereit ist, sich Neuem zu öffnen und vielleicht vorhandene Vorurteile über Bord zu werfen. Nicht nur junge Konzertbesucher waren begeistert.

Die Beiträge des Kanunspielers, wie auch des Schlagzeugers, wurden im Konzert frei improvisiert.

Neben gemeinsamen Beiträgen von Saxophon, Klavier, Schlagzeug und Orgel, erklang auch das vom Saxophon überzeugend vorgetragene Lied „Seliges Wissen, Jesus ist mein“.

In Kirchen haben Orgeln als erstes die Aufgabe, den Gemeindegesang zu führen und auch den Chor begleitend zu unterstützen. Dies war Thema der letzten beiden Programmpunkte. Den Schlusspunkt setzte das gemeinsame Musizieren des Liedes „Großer Gott wir loben dich“ in einer Bearbeitung von H. D. Cabonare.

Mit den Spendeneinnahmen des Konzertes werden Glaubensgeschwistern, die aktuell durch einen Wohnungsbrand großen Schaden erlitten haben, unterstützt.