Trauerfeier für Apostel i.R. Velten Hoffmann

Eine große Trauergemeinde hatte sich am Mittwochnachmittag um 17 Uhr im Gemeindezentrum Gotha versammelt, um Abschied von Apostel i.R. Velten Hoffmann zu nehmen. Mehr als 41 Jahre diente er als Amtsträger – davon fast 22 Jahre als Apostel – den Geschwistern in Thüringen, Sachsen und Nordwest-Russland.

Bezirksapostel Klingler legte der Trauerfeier das Bibelwort Maleachi 2, 5.6 zugrunde:

Denn mein Bund mit ihm war, dass ich ihm Leben und Frieden gab, und ich gab ihm Furcht, dass er mich fürchtete und meinen Namen scheute. Verlässliche Weisung war in seinem Munde, es wurde nichts Böses auf seinen Lippen gefunden. Er wandelte vor mir friedsam und aufrichtig und hielt viele von Sünden zurück.“

Zunächst verlas der Bezirksapostel einen Gruß des Stammapostels, der ihn kurz zuvor erreicht hatte. Stammapostel Schneider wünschte ihm und der Gemeinde eine trostreiche, erbauende Trauerfeier und sicherte seine innige Verbundenheit zu. Begleitet wurde Bezirksapostel Klingler neben Aposteln und Bischöfen aus Mitteldeutschland noch von Bezirksapostel Wolfgang Nadolny und einigen Aposteln aus anderen deutschen Gebietskirchen.

Der Bezirksapostel sagte zunächst, dass die Zeit nicht reichen würde, das Leben von Velten Hoffmann darzustellen und zitierte den Apostel: „Trauerfeiern werden so, wie der liebe Gott es für den Heimgegangenen bestimmt.“

Velten Hoffman war ein Mann, den der liebe Gott in der Kindheit zubereitet hat. Er wurde in ein neuapostolisches Elternhaus hineingeboren. Durch seine Eltern hat er Gottesfurcht gelehrt bekommen. Sie lebten ihm vor, Gott zu dienen, zu opfern und zu beten. Sein Vater war ihm immer ein leuchtendes Vorbild und so brachte er sich schon in jungen Jahren in der Gemeinde als Sänger, später als Kinder- und Konfirmandenlehrer mit ein.

Sein Lebensmotto war: „Gott ist die Liebe, er liebt auch mich.“ Bis zuletzt war er immer bereit, im Bund mit Gott zu leben, und es war ihm wichtig, in diesem Bund Gottes zu bleiben und diesen Bund zu leben.

Als Velten Hoffmann 1981 das Apostelamt empfing, war er sich der Größe dieser Aufgabe bewusst und sagte dazu: „Ich möchte dem Herrn dienen, wo immer er mich auch hinstellt.“

In den 41 Jahren seiner Amtstätigkeit hat er nicht einen einzigen Tag für das Werk Gottes wegen Krankheit versäumen müssen. Er hatte mit dem lieben Gott einen Vertrag gemacht: „Gib mir die Gesundheit – dann bin ich immer für dich im Einsatz.“ – 60 Besuche pro Monat und eine 7-Tage-Woche – das war sein normales Arbeitspensum.

Seine Predigten waren volksnah und bestimmt, ließen keine Zweifel aufkommen. Er war ein Kämpfer für Gottes Werk und ein grandioser und kraftvoller Beter. Schnell mal kurz beten – das ging bei ihm nicht. Über sich selbst hat er einmal gesagt: „Mein Leben hing nie an einem seidenen Faden, sondern immer an der Liebeskette Gottes.“ Und das gab ihm Sicherheit.

Apostel Hoffman war ein echter Thüringer und das brachte er auch oft ganz deutlich zum Ausdruck. In einem Wortspiel hat er seine Herkunft ein Stück abgewandelt. „Ich bin ein echter Tür-Ringer. Ich ringe darum, dass mir die Tür aufgeht am Tag der Ersten Auferstehung.“

Bezirksapostel Nadolny führte im Mitdienen aus, dass Apostel Hoffmann oft geschwiegen hat, doch wenn er dann etwas sagte, dann hat dies gepasst. Er war kein Funktionär, der funktioniert hat, er hat nie in ein Schema gepasst, er war eine besondere Persönlichkeit. Velten Hoffmann war aus seiner Liebe heraus auf Gott fixiert – das hat ihn unangreifbar und stark gemacht.

Apostel Rolf Wosnitzka hatte ein besonderes Verhältnis zu dem Heimgegangenen und stand ihm sehr nah. Velten Hoffmann war für ihn ein wunderbarer Ratgeber und Begleiter, als er an der Seite des Apostels im Bischofsamt diente. Er war ein großer Beter und die Art, wie er betete, setzte Kräfte frei. Apostel Wosnitzka erinnerte sich an Situationen, wo es galt, eine Sache zu entscheiden und viele Meinungen und Diskussionen aufkamen. Apostel Hoffmann hat dann nach einiger Zeit gesagt: Wir beten! – und alle Diskussionen verstummten und die Art und Weise, wie er betete, hat alle beschämt.

Seine Gebete hatten besondere Kraft. Doch als er krank wurde, war es für ihn nicht leicht festzustellen, dass Beten nicht immer hilft. Da, wo er für sich selbst gebetet hat, hat Gott nicht eingegriffen. Kurz vor seinem Heimgang sagte er: „Auch das gehört dazu.“ Apostel Wosnitzka war davon sehr beeindruckt.

Zum Ende der Trauerfeier berichtete Bezirksapostel Klingler über eine Nachricht aus Russland, die ihn von der Dolmetscherin der Gemeinden Perm und Krasnokamsk erreicht hat. Sie schrieb unter anderem: „Die Welt ist um einen lieben Menschen ärmer geworden. Er hat die Geschwister in Russland geliebt, hat sie getröstet, mit ihnen gelacht und konnte unterstützend schweigen, wenn Worte nicht angebracht waren. Er betete für uns in einem weiten fremden Land. Er hat Spuren der Liebe hinterlassen.“

Apostel Klingler dankte besonders der Ehefrau Renate. Sie war immer für ihren Mann da, auch wenn er nicht zu Hause war. Auf seiner letzten Wegstrecke hat sie ihn vorbildlich begleitet. Der liebe Gott wird sie dafür besonders segnen.

C.F./ M.V.